10.20379/dbaud-0119
Gespräch mit Günter Grass
Nach ausführlichem Referat von "Die Blechtrommel", "Katz und Maus", "Hundejahre" und "Örtlich betäubt" folgt ein Gespräch mit Grass. Es beginnt mit der Darstellung biographischer Stationen (Herkunft, Danzig, Luftwaffenhelfer, Kalibergbau, Steinmetzlehre, Kunstakademie Düsseldorf und Berlin): (Ab 05:41) "Mit 15 Jahren steckte ich in Uniform, war ich Luftwaffenhelfer, mit 16 Jahren kam ich zum Arbeitsdienst, anschließend zum Militär. (…) Und ich war dieser Schulzeit entwachsen und habe mich dann anschließend mehr praktischen Aufgaben zugewendet, hab ein Jahr im Kalibergwerk gearbeitet: (…) Koppeljunge nannte man das. Ich war damit beschäftigt also die Kaliloren miteinander anzukoppeln, dafür zu sorgen, dass bei dem Transport der Kalizüge auf der Förderlore die Wettertüren immer geöffnet waren. (…) Und hinterher habe ich eine Steinmetz- und Steinbildhauerlehre begonnen, (…) eine Praktikantenzeit, weil ich wie viele ja nach dem Krieg, die etwas älter waren, nicht die normale Lehrzeit machen mussten, sondern mit einer kürzeren Zeit fertig wurden. Und als ich das abgeschlossen hatte, ging ich dann auf die Kunstakademie Düsseldorf als Bildhauer. (…) Dort war ich bis Ende 1952. Dann erst habe ich Wohnort und Lehrer gewechselt und ging dann sehr bewusst (…) von Düsseldorf nach Berlin zu Karl Hartung auf die Hochschule für bildende Künste und blieb dort bis '56." Anschließend geht es um den Zusammenhang von bildendem Künstler und Schreibendem, um die Rolle der künstlerischen Subjektivität, das Verhältnis von Inhalt und Form, die Vorliebe für die Gattung Lyrik und den Zusammenhang zwischen Lyrik, Prosa und Dramatik. Weiter äußert Grass sich zum Anlaß seines Schreibens (Nationalsozialismus-Rezeption) und zu den "aufklärerischen" Zielen seines Schreibens und zu seinen Vorbildern. Im nächsten Teil des Gesprächs steht das politische Engagement von Grass im Mittelpunkt, seine Arbeit für die SPD und sein Engagement für die Verfassung ("die beste Verfassung, die wir bisher hatten - auf dem Papier"). (Ab 41:48): Das zweite Band beginnt mit dem "Privatmann" Grass: da geht es um das Kochen und die Kinder. Danach folgt eine Lesung "Über mich". Dabei handelt es sich um eine Vorstufe aus dem 8. Kapital von "Aus dem Tagebuch einer Schnecke"
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Günter Grass im Gespräch mit Ekkehart Rudolph und Lesung seiner Kurzprosa "Über mich"..
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