10.20379/dbaud-0552
Zukunftsmusik oder: Der Mehlwurm spricht - Rede über das Geld (mit Vorreden) : Vortrag vor der Europäischen Investitionsbank im Bremer Rathaus am 19. Oktober 2000 mit Vorrednern
Wenn Banker sich zu einem Meeting einfinden, ist naturgemäß viel vom Geld die Rede. Das war nicht anders bei einer Tagung der "Europäischen Investitionsbank", die im vergangenen Oktober in Bremen stattfand. Dass auf dieser Tagung auch die soziale Verantwortlichkeit des großen Geldes thematisiert wurde, dafür sorgte der Schriftsteller Günter Grass in seiner Festrede am 19. Oktober 2000 in der Oberen Halle des Bremer Rathauses. Engagiert plädierte Grass für finanzielle Fördermaßnahmen zum Abbau von Armut und Diskriminierung in Europa. Eindringlich forderte er die bislang sträflich vernachlässigte Unterstützung von 20 Millionen europäischer Sinti und Roma, die in zahlreichen Ländern ein sozial und kulturell randständiges Leben führen. Beispielhaft werde sich am Umgang mit den Sinti und Roma erweisen, was vom vielbeschworenen vereintenEuropa zu halten sei. Daher dürfe die Integration von Minderheiten nicht länger bloße "Zukunftsmusik" bleiben, sondern müsse durch die Wirksamkeit privater und öffentlicher Initiativen zum Exempel der Zukunftsfähigkeit eines neuen Europa werden.
Rede auf Einladung der Europäischen Investitionsbank in Bremen am 19. Oktober 2000. Erschienen in: Günter Grass - Ohne Stimme. Reden zugunsten des Volkes der Roma und Sinti. Göttingen: Steidl 2000, S. 46-95. Siehe auch: WA 12 (2007), S. 590-605.
Zitieren
Grass
Rechte
Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten