10.20379/dbvid-1179
Buchvorstellung "Im Krebsgang" in München
Mit 400 000 verauften Exemplaren hat sich Günter Grass mit "Im Krebsgang" an die Spitze der Bestsellerliste gesetzt; auf Einladung des Bayerischen Rundfunks wird Grass in der Universität München aus der Novelle lesen. - Hintergründe zur Gustloff-Katastrophe; - Günter Grass zur Frage, ob es sich um ein Kriegsverbrechen gehandelt habe: Das Schiff sei nicht als Flüchtlingsschiff erkennbar gewesen, es sei für den russischen U-Boot-Kommandanten nur als Truppentransporter wahrnehmbar gewesen; - Vorwürfe an Grass, mit "Im Krebsgang" deutsche Kriegsverbrechen relativieren zu wollen; Grass widerspricht, dass man das Thema nicht den Rechten überlassen dürfe; - Grass: die Novelle berge die Gefahr von Missdeutungen; mit literarischen Mitteln werde dies aber klargestellt; das Buch müsse man allerdings genau lesen; - für Grass bleiben die deutschen Kriegsverbrechen das auslösende Moment der Vertreibungen aus Ostpreußen; - Grass: die junge Generation sei über deutsches Kriegsopfer nicht informiert und lese das Buch aus diesem Interesse heraus; ältere Generationen würden sich dagegen eher wiedererkennen; - in Deutschland und in Russland stoßen die Novelle und ihr Thema auf Interesse; für Grass ist es ein Versäumnis, das dieses Thema bislang den Rechten überlassen wurde.
Veröffentlichung von "Im Krebsgang"
Zitieren
Römhild
Rechte
Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten